Umstieg auf Linux – 5 Gründe warum viele scheitern

Umstieg auf Linux - 5 Gründe warum viele scheitern
Linux / Debian

Wer kennt das nicht? Ein neuer Rechner und während der ersten Momente ist alles ungewohnt und bedarf der Eingewöhnung. Der Umstieg beispielsweise von einem Windows-PC oder Laptop auf ein MacBook ist durchaus eine Herausforderung. Weitaus schwieriger gestaltet sich der Umstieg jedoch auf Linux. Erst Ende 2021 feierte Linux seinen 30. Geburtstag und ist damit das drittälteste Betriebssystem. Linux ist kostenfrei und open source und steht somit diametral den Platzhirschen Microsoft und Apple gegenüber.

Die Hardware hakt nach dem Umstieg

Obschon Linux somit eine sehr gute Alternative ist, gibt es immer wieder Probleme beim Umstieg zum Betriebssystem mit dem Pinguin. Der erste ist die Hardware. Die Erkennung von hardware ist durchaus sehr gut bei linux und trotzdem gibt es hin und wieder Probleme. Somit kann es sein, dass Grafik- oder Soundkarten nicht erkannt werden. Im letzteren Fall bleibt der PC oder der Laptop einfach stumm. Auch UMTS-Sticks werden mitunter nicht erkannt, beziehungsweise laufen nicht. Die Lösung sind kleine Umwege, sogenannte workarounds, die diese Probleme nicht lösen, aber zumindest helfen, dass der Rechner dennoch läuft.

Mitunter ist es aber so, dass auch die Linux-Community nicht weiterhelfen kann. Auch Fachliteratur wie das Buch von Michael Kofler hilft hier weiter. Sollte keine dieser Mittel helfen, ist der Kauf eines Rechners mit vorinstalliertem Linux die einzige und womöglich beste Lösung. Das deutsche Unternehmen Tuxedo bietet hier verschiedene Modelle an unter anderem auch einen Rechner mit einem vorinstallierten Dualboot, einen für Windows, einen für Linux.

Die Software streikt

Die Software streikt Neben der Hardware kommt es oft vor, dass einige Anwendungen nicht funktionieren. Dies ist sehr häufig der Fall mit Adobe Photoshop. Die meisten nutzen Photoshop für private Zwecke und mit Hilfe von Virtualisierungslösungen wie Wine lassen sich die meisten Funktionen ausführen. Ebenso Gimp ist eine Überlegung wert, denn es enthält ähnliche Funktionen wie Photoshop und kann somit durchaus attraktiv sein. Für die Erstellung von Webseiten mit Dreamweaver ist es vorteilhaft zu wissen, dass Plattformen wie WordPress oder Typo hervorragende Angebote haben für Blogger und Künstler sowie Freiberufler.

Ein anderer Punkt, der für Unmut sorgt, ist das Spielen auf Rechnern, die mit Linux laufen. Hier gibt es ein großes Problem, denn für Spiele-Entwickler hat Linux nur wenig Relevanz und wird dementsprechend nachrangig behandelt, wenn überhaupt. Die Situation ändert sich jedoch langsam. Hervorzuheben ist hier Steam OS sowie die Spiele-Plattform Steam von Valve. Auch wenn sich die Situation zum Guten verbessert, ist Linux bisher eher weniger zum Spielen geeignet.

Stolperstein Lernanwendungen

Der nächste Stolperstein sind Lernanwendungen für die Schule, die die Kinder eventuell benötigen. Viele Anwender bieten ihre Software via App an, was dieses Problem elegant vermeidet. Eine andere Lösung sind webbasierte Anwendungen, denn der Browser läuft unter Linux.

Für Zocker ist von einem Umstieg auf Linux abzuraten. In Kombination mit einem Android oder Apple-Gerät ist ein Umstieg leichter zu bewerkstelligen. Handelt es sich um einen umgerüsteten PC, lohnt es sich durchaus eine Partition mit Windows beizubehalten, einfach nur, um gewisse Anwendungen weiterhin reibungslos nutzen zu können.

Die Kommandozeile

Die Kommandozeile Der Vorteil von Windows und auch Apple ist die einfache Handhabung ohne Kommandozeile. Ein Klick auf eine Anwendung und schon geht diese auf und steht bereit zur Nutzung. Nicht so bei Linux. Auch wenn die Entwickler beteuern, dass dies bei neueren Versionen von beispielsweise Ubuntu nicht mehr nötig ist, so werden Nutzer doch immer wieder genau mit der Kommando-Zeile konfrontiert. Meist geschieht dies im Zusammenhang mit Hardware-Problemen, wenn also Umwege programmiert werden müssen.

Glücklicherweise bietet das Internet viele Möglichkeiten an, hierfür Hilfe und Lösungen zu finden. Eine ist die Linux-Community Ubuntuusers, die mitunter die komplette Befehlssyntax zur Verfügung stellt. Somit dürfte auch Laien und Linux-Einsteigern der Umstieg auf Linux zumindest leichter gemacht werden.

Grundsätzlich ist es möglich, ohne Linux-Befehle auszukommen, gerade die Distributionen wie Linux Mint und Ubuntu sind hier zu erwähnen. Dennoch wird empfohlen, einige Befehle zu lernen, beispielsweise die zehn einfachsten und häufigsten Befehle, sodass noch mehr aus Linux herausgeholt wird. Nach einiger Zeit ist dann klar: Kommando-Zeile ist auch ohne Schrecken möglich. Neben der Online-Hilfe gibt es natürlich auch Offline-Quellen, die Hilfe anbieten. So hat Michael Koffer auch ein Buch verfasst, welches als fundierte Einführung für Linux gilt. Obendrein hat er auch die wichtigsten Shell-Befehle in einem Buch beschrieben.

Alles Anders nach dem Umstieg

Ein Umstieg ist vor allem eins: ein Umstieg und das bedeutet, dass Dinge anders aussehen und funktionieren als unter Windows oder Apple. Das ist normal und sollte niemanden abschrecken. Zu guter Letzt kann natürlich auch eine Installation schief gehen. Hier ist guter Rat teuer, lässt sich aber online finden. Dieses Szenario ist am ehesten zu vermeiden, wenn Nutzer und Nutzerinnen einfach einen neuen PC mit vorinstallierten Linux erwerben. Dann gibt es dieses Problem nicht.