Pi-Hole einrichten » eine einfache Anleitung für den eigenen Werbeblocker

Pi-Hole einfach einrichten: eine Anleitung
Hardware

Der Tracking- und Werbeblocker Pi-Hole hilft beim surfen im Internet. Wir alle kennen es, kaum ist eine interessante Webseite gefunden, tauchen auch schon die ersten Werbeanzeigen auf. Der Lesefluss ist plötzlich gestört und erst durch mühevolles Klicken lässt sich am Bildschirm wieder etwas erkennen. Doch wieso kompliziert, wenn es auch einfach geht? Es gibt einen Weg, auf allen Geräten bequem und unkompliziert, werbefrei zu surfen. Alles was dafür benötigt wird ist das sogenannte Raspberry Pi und das im folgenden Absatz gesammelte Wissen.

Werbung im Internet ist unter Umständen die Existenzgrundlage von gewissen Diensten, kann unter gewissen Bedingungen aber auch lästig und sogar gefährlich werden. Gelegentlich wurden mit Hilfe von Werbung sogar schon schädliche Codes und Malware verarbeitet und somit Endgeräte infiziert.

Was genau ist der Pi-Hole Werbeblocker?

Konventionelle Werbeblocker sorgen zwar schon dafür, dass Besucher von Webseiten von Werbung ferngehalten werden, allerdings muss der jeweilige Werbeblocker dann für jeden Browser extra eingerichtet werden. Die Installation ist oft aufwendig und kompliziert und gewährleistet leider nicht immer einen hundertprozentigen Schutz vor Werbung. Außerdem sind Android und Apple bezüglich ihrer Anforderungen an Werbeblocker verschieden, Google Chrome erlaubt zum Beispiel keine Werbeblocker. Safari kann zwar mit Hilfe eines Werbeblockers bedient werden, allerdings werden dann beispielweise in Apps trotzdem Anzeigen zugelassen.

Doch im Grunde existiert bereits eine ganzheitliche Lösung für das Blockieren von Werbeanzeigen. Die sogenannte Pi-Hole Anwendung macht es mit Hilfe von wenigen Schritten möglich, sämtliche Werbung zu unterbinden und zu blockieren. Um die Funktionsweise der App zu verstehen, sollten wir an dieser Stelle etwas tiefer in die Informatik eintauchen. Pi Hole ist ein sogenanntes open source Programm und lässt Raspberry Pi als DNS-Server fungieren. Wenn das gewünschte Gerät also entsprechend konfiguriert wurde und es über einen Raspberry Pi-Hole surft, werden die vorher festgelegten Inhalte wie zum Beispiel unerwünschte Werbung gefiltert und ausgeblendet. Aufgrund dieser Funktionsweise kann Pi-Hole nicht nur Werbung alleine zu blockieren, sondern auch schadhafte oder nicht jugendfreie Webseiten auszublenden. Somit eignet sich Pi-Hole auch für die Installation auf Endgeräten von Minderjährigen bestens.

Voraussetzungen zum Einrichten von Pi-Hole

Die Voraussetzung für die einwandfreie Funktion von Pi-Hole ist das Vorhandensein eines Raspberry Pi, auf dem ein kompatibles Linux läuft. Pi Hole funktioniert auch auf in die Jahre gekommenen Pi-Modellen und arbeitet in der Regel relativ effizient. Wenn Pi-Hole synchron zu weiteren Diensten genutzt werden soll, sollten neuere Versionen als das Raspberry Pi 3 verwendet werden. So könnte parallel zum Beispiel Kodi als Werbeblocker verwendet werden oder ein minimalistisches Linux als Grundlage für Pi-Hole verwendet werden. Außerdem kann auch die Installation eines „SSH-Zugriffs“ dazu beitragen, dass die Pi Hole bequem von einem weiteren PC im Netzwerk installiert werden kann.

Die Installation des Werbeblockers

Wenn schon ein Betriebssystem auf dem Raspberry Pi existiert, so erfolgt die Installation über das Terminal des Raspi-Linux. Die Pi-Hole kann entweder direkt am jeweiligen Pi installiert werden, oder wie in diesem Beispiel durch eine Ferninstallation des Systems über eine „SSH Verbindung“ installiert werden. Der zu verwendende Befehl für die Installation ist in beiden Fällen:

  • curl -sSL https://install.pi-hole.net | bash

Die Installation des Pi-Hole Werbeblockers Nach dem Abschluss der Installation wird der automatisierte Einrichtungsassistent gestartet, wobei das Netzwerkinterface, mit welchem der Raspberry Pi online ist, gewählt werden muss. Um den Prozess zu beschleunigen kann der Mini Computer, mit Hilfe von Ethernet, mit dem Router verbunden werden. Im nächsten Schritt sollte ein DNS-Anbieter gewählt werden. Beim Bereich „Custom“ können einige DNS-Anbieter gewählt werden.

Um für eine konsequente Werbeblockierung zu sorgen, kann das sogenannte IPv4- und IPv6-Protokoll aktiviert werden. Außerdem sollte der Pi über eine statische IP Adresse verfügen. Diese kann über den eigenen Router oder während der Einrichtung von Pi-Hole bestimmt und festgelegt werden.

Im nächsten Schritt muss angegeben werden, ob die Weboberfläche und der zugehörige Webserver installiert werden sollen. Hier ist die Standardantwort zu empfehlen, weil die Einrichtung sonst sehr umständlich über das Terminal stattfindet. Anschließend müssen die letzten beiden Schritte mit den Standardantworten bestätigt werden. Wenn die Pi-Hole die Einrichtung abgeschlossen hat und der Neustart stattgefunden hat, kann man sich über den Punkt „Your Admin Webpage login password is…“ in die Pi-Hole Bedienzentrale einloggen.

Den DNS-Server einrichten

Um Werbung filtern zu können, muss der Pi-Hole in Form eines DNS-Server eingesetzt werden. Für gewöhnlich erlauben es die meisten Router, den DNS-Server in den Einstellungen einzurichten. Als DNS-Server muss sowohl IPv4- als auch IPv6-Adresse des Raspberry Pi eingetragen werden. Alternativ kann die Pi-Hole für entsprechende Geräte händisch als DNS-Server festgelegt werden.

Nachteile von Pi-Hole

Nachteile von Pi-Hole Es liegt auf der Hand, dass gewisse Webseitenbetreiber durch das Wegfallen von Werbung weniger Umsatz machen. Wenn nur gelegentlich Werbeblocker eingesetzt werden und der Großteil der Bevölkerung nach wie vor Werbung konsumiert, stellt dies noch kein großes Problem dar. Nutzt aber der Großteil Ad Blocker, kann es unter Umständen dazu kommen, dass Webseitenbetreiber einen Großteil ihrer Einnahmen verlieren. Die Verwendung von Pi-Hole kann unter Umständen allerdings auch einige Nachteile mit sich bringen. Da das System beim Aufruf einer Seite zunächst erst prüft, ob die Seite allen Anforderungen entspricht und nicht blockiert werden muss, kann es hierbei zu leichten Verzögerungen kommen.

Außerdem kann es vorkommen, dass gewisse Seiten nicht mehr aufgerufen werden können, wenn sie mit Hilfe des Pi-Holes angesteuert werden. Einige dieser Probleme sind aber sehr spezifisch und individuell und können zum Beispiel auch vom Router abhängen. Gerade weil auch die Lösungen dafür sehr spezifisch und individuell sind, empfiehlt es sich, auf einschlägige Foren zurückzugreifen.