Minirechner spielt viele Stücke

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Hardware

Es gibt seit einiger Zeit einen Trend zu besonders kleinen Rechnern – diese Minirechner sind zum Beispiel in Form des Raspberry Pi schon umgesetzt. Nun aber ist ein noch viel kleinerer PC am Markt, der für Sage und Schreibe 20 Dollar zu erstehen ist. Er bietet dabei Gigabit Ethernet und HDMI 2.0.a

Konkurrenz mit kleinem Preis

Der Name dieses Rechners ist Orange Pi One Plus und er schlägt in seinem minimalen Umfang eindeutig das bereits am Markt befindliche Raspberry PI und ist dabei genau so leistungsfähig. Dafür sorgt der LPDDR3-SD-Arbeitsspeicher. Allerdings kann er kein WLAN und auch kein Bluetooth bieten, was für manche User ein No-Go darstellt. Trotzdem ist mittels Gigabit Ethernet und HDMI, das für ein 4K Signal geeignet ist, ein gewisser Userkomfort vorhanden. Es gibt den Markt der kleineren Hosentaschenrechner schon etwas länger, nun wird er durch den Orange Pi One Plus angereichert. Der Unique Selling Point ist in scharfer Konkurrenz zum Raspberry Pi wohl der Preis. Mit 20 Dollar pro Stück ist das Modell bisher unschlagbar günstig.

Weitere Features des Minirechners

Der Orange Pi One Plus besitzt einen Cortex-A53-Prozessor auf einer ARM-Basis. Dieser ist mit vier Kernen ausgestattet – hier ergeben sich gewisse Ähnlichkeiten zum Hauptkonkurrenten, dem Raspberry Pi 3 Model B. Zusätzlich unterstützt der Minirechner HDMI 2.0a. Es ist daher mit ihm möglich, Theorie 4K-Inhalte abzuspielen.

Die Makel des Orange Pi One Plus

Die kleine Platine ist nur mit einem USB-A-Anschluss versehen und mit einer USB-2.0-Geschwindigkeit ausgestattet. Außerdem ist ein Micro-USB-Anschluss vorhanden, der es ermöglicht, den Minirechner mit 5 Volt Spannung und 3 Amperes zu versorgen. Für eine andere Form der Stromversorgung ist der PC auch mit einem Netzteilstecker versehen. Auf freies Internet mittels WLan oder auf Bluetooth- Datenübertragungskomfort muss man bei dem Modell verzichten. Außerdem können die Micro-SD-Karten nicht direkt angesteckt werden, sondern nur über eine Adapterkarte. Die Kapazität ist dabei auf 32 Gigabyte begrenzt. Im Vergleich mit dem Raspberry, ist auch die GPIO-Schnittstelle viel kleiner. Zwar verfügt der Mini-PC über einen Infrarot-Empfänger, will man aber ein Display anschließen oder eine Kamera, wird man vergeblich nach einer Schnittstelle suchen. Die fehlenden Anschlüsse sorgen dafür, dass die Platine extrem klein ausfällt. Sie umfasst lediglich 68 x 48 Millimeter – was die Reisefreunde unter den Usern zwecks der Kompaktheit erfreuen wird.

Bisher nur ein Betriebssystem

Der Minirechner läuft derzeit nur unter dem Linux-Ableger Android-7-Image. Hier sollen aber noch weitere Linux-Distributionen folgen. Es wird beispielsweise geplant, dass auch ein Laufen unter Ubuntu und Debian ermöglicht werden soll. Will man den Orange Pi One Plus kaufen, sollte man sich in Geduld üben, da der Rechner über China und den Importhändler Aliexpress geliefert werden muss. Hier kann die Lieferzeit bis zu 50 Tage betragen.

Mini-PCS sind vor allem Bastler-Highlights

Was auch immer der Grund für den Hype bei Mini-PCs ist, anscheinend sind davon vor allem Hobbyentwickler und Bastler begeistert. Die kreditkartengroße Platine kann im technischen Niveau höchstens mit einem billigen Smartphone mithalten. Wie dem auch sei – vielleicht stellen diese Minirechner auch eine platzsparende Alternative für SETI-Fans dar. Erfreulich ist hierbei natürlich der Preis, denn wenn beim Basteln oder Experimentieren etwas schiefgeht, ist der Orange Pi One Plus mit 20 Dollar Kaufpreis relativ günstig ersetzbar.

Die Ähnlichkeiten zum Raspberry Pi 3

Nicht nur das Aussehen, auch die Ausstattung des Orange Pi One Plus erinnert sehr stark an das Raspberry Pi 3. Allein die Größe der Platine lässt diesen Schluss zu. Die zwei USB Anschlüsse machen die Datenübertragung und den Anschluss verschiedenster Applikationen möglich. Zusätzlich bietet der Minirechner einen HDMI-Ausgang und ermöglicht das Surfen mittels Ethernet. Schon vom Raspberry Pi kennt man das serielle Kamerainterface und den GPIO-Anschluss, der Orange Pi One Plus besitzt zusätzlich auch noch ein eigenes Mikrofon.

Die Technik im Prozessor

Der Kern des PCS ist mit einem 4-Kerne Prozessor ausgestattet, der ebenfalls stark an das Raspberry erinnert. Die Kerne entsprechen dem ARM-System und sind alle vier Cortex-A53. Für die optimale Grafik sorgt ein System-on-Chip auf der eine Mali 450MP4 GPU arbeitet. Der Arbeitsspeicher dieses Chips wird von einem Gigabyte DDR3-Arbeitsspeicher unterstützt.

Orange Pi One Plus läuft mit Linux

Der Minirechner setzt ganz auf das populäre Linux-System. Dazu ist auch eine entsprechende ROM auf der Micro-SD-Karte bereitgestellt. Die besonders bekannten und beliebten Systeme wie Android, Debian und Ubuntu sind in Zukunft dann auch für den Minirechner kein Problem mehr. Interessant ist, dass Linux gleichzeitig auch den Hauptkonkurrenten, das Raspberry Pi OS Raspbian unterstützen will. Hierbei sollen aber nicht der gleiche Kernel und Bootlader verwendet werden.